Am nächsten Tag war ursprünglich der Klettersteig Cermiskyline mit einer Rundwanderung geplant. Mit der Kabinenbahn ging es dabei von Cavalese bis zur Mittelstation Dos dei Laresi und von dort nach dem Umhängen der Gondeln bis zur Bergstation Alpe Cermis. Um zum Paion del Cermis (2229m) zu gelangen war dann noch eine Fahrt mit dem Sessellift Lagorai nötig. Am der Berghütte/Gaststätte Rifugio Paion kann man sich Helme und Klettergurte für den Klettersteig ausleihen. Dies wollten wir auch für unsere Klettersteigtour machen. Leider stand an diesem Tag nicht mehr genügend Material zum Ausleihen für uns zur Verfügung, sodass wir den Klettersteig auf den nächsten Tag verschoben und unseren heutigen Tag umplanten. Schnell suchten wir uns mit den Wanderkarten eine neue Tour heraus. Wir entschieden uns für eine Kammwanderung in Richtung der Bergstation der Kabinenbahn.

Von der Paion del Cermis führt einen breiter Wirtschaftsweg, welcher im Winter als Verbindung im Skigebiet dient, hinab zum Lo Chalet (2170m). Von hier zweigt auch der Wanderweg zum Klettersteig Cermiskyline ab. Wir gingen aber von hier weiter geradeaus den steilen Berghang des Gimon del To della Trappolla hinauf, vorbei an der Bergstation des Skiliftes Pra Flori. Der Berghang dient den Kühen im Sommer aus als Weideland. Nach dem anstregenden Anstieg zur Kammlinie des Berges gingen wir nicht weiter nach links zum Gipfel sondern nach rechts dem Kamm entlang Richtung Tal.



Der Kamm führt nun mit faszinierenden Ausblicken in Richtung Tal. Auch hier kann man die Zerstörung des letzten Unwetters in der Region in der Ferne an den Berghängen sehen. Immer entlang an den Felswänden erreichen wir einen kleinen Bergsee (2220m), in welchen sich die Umgebung spiegelt. Bewachsen ist die Kammregion nur mit wenigen Büchen und Sträuchern, sodass der Blick frei bleibt. Wir befinden uns noch über der Baumgrenze. In den Dolomiten liegt die Baumgrenze zwischen 1800 und 2200 Metern. . Kulturbedingt, beispielsweise durch Almwirtschaft, erscheint die Waldgrenze in den Alpen oftmals niedriger als sie natürlich ist.



Die Wanderung entlang des Kammes wartet mit einigen Kletterpartien auf, welche stellenweise durch Nässe sehr rutschig sein können. Mit dem Beginn der ersten Bäume kann man auch im Schatten eine gemütliche Rast machen. Dafür bietet sich eine kleine Waldhütte am Rand des Wanderweges hervorragend an.


Nun unterschreiten wir die Baumgrenze und begeben uns in die Wälder, welche die Berghänge säumen. Der Abstieg bis zum Wanderweg, der zur Alpe Cermis führt ist dabei ab und zu sehr steil, sodass Vorsichtig geboten ist.



Ist der steilere Abstieg geschafft erreichen wir den breiten Wanderweg zurück zur Alpe Cermis. Auf dem Weg zurück zur Bergstation der Kabinenbahn nach Cavalese kommen wir noch an den Talstationen der Sessellifte Pra Flori und Costabella vorbei, welche aber im Sommer außer Betrieb sind.

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