Nun stand uns eine der anstrengendsten aber auch schönsten Wanderung in Trentino bevor: Der Aufstieg zum Cima Bocche auf 2745 m mit 21,3 km Strecke und 6h Wanderzeit.
Dazu nutzen wir von Bellamonte aus die relativ neue Kabinenbahn Bellamonte 3.0 um bis zur Bergstation nach La Morea auf 1970 m zu fahren. An der Bergstation angekommen zweigt ein kleiner Waldpfad zur Forststraße Nr. 623 ab, welche linker Hand zum Luissa-Pass und der dortigen Ski-/Wanderhütte Rifugio Lusia führt. Kleine verlassene Waldhütten säumen die Forststraße und den dortigen Wald. Der Wald geht dann nach und nach in immer weitere Alpenwiesen über, welche im Winter das dortige Skigebiet von Bellamonte bilden. Im Sommer trifft man nun auf diesen Wiesen Schafe an, welche das Gras abweiden.



Vom Lusia-Pass auf 2056 m aus verlässt man nun das dortige Skigebiet und gelangt in die natürliche Bergwelt. Dabei folgen wir nun den steile Weg Nr. 633 an den Hängen des Lasté zum gleichnamigen Pass auf dem Grat des Berges. In nördliche Richtung bekommt man während des Aufstieges faszinierende Blicke auf Marmolatagruppe der Dolomiten. Fast der gesamte Aufstieg zum Grat läuft über den kleinen steilen Wanderpfad entlang von frischen und bunten Alpenwiesen. Zahlreiche bunte Blumen und verschiedenste Gräser säumen dabei die Wiesen. Auf dem Grat angekommen kann man die berühmten Seen Laghetti di Lusia von oben bewundern kann.



Weiter geht es danach mit einem kurzen Abstieg zur Hütte Bivacco Redolf auf 2333 m und nach dem Umgehen des Sees weiter auf der Nr. 633 zum zweiten See. Die beiden Seen mit ihrem türkis-blauen Wasser laden gerade bei Windstille zur Rast ein. Bei starken Wind ist man aber dort relativ ungeschützt, sodass man erst später pausieren sollte.


Ein weiterer steiler Aufstieg führt nun zum Focella di Bocche auf 2543 m. Dabei handelt es sich um eine kleine U-Senke zwischen den Bergen mit Blick in nördliche Richtung zur Marmolatagruppe und erstmal zur Palagruppe in südlicher Richtung, da man nun hoch genug ist für einen guten Blick. Auf dem Focella di Bocche befindet sich eine kleine Schutzhütte, sodass man bei schlechten Wetter oder starken Wind hier gut Rast machen kann.




Nun folgen wir rechter Hand den ausgesetzten Pfad Nr. 633 weiter und steigen innerhalb von 45 Minuten zum Gipfel des Cima Bocche auf 2745 m auf. Am Gipfel angekommen befinden wir uns nun auf dem zweithöchsten Berg der Lagoraigruppe, was wiederum fantastische Blicke auf die umliegenden Gebirgsgruppen der Dolomiten zulässt. Nun kann man die Marmolatagruppe nördlich und die Palagruppe südlich in ihrer gesamten Ausdehnung bewundern.





Für den Abstieg folgen wir nun dem Weg Nr. 628, der zuerst zur Hütte Jellici und dann zum Bocche-See auf 2253 m führt. Dabei sind stellenweise einige Kletterpartien mit dabei. Während des Abstieges vom Cima Bocche kommt man außerdem an zahlreichen Ruinen und Gräben aus den Zeiten des Ersten Weltkrieges vorbei, welche die österreichisch-ungarische Grenzlinie markierten.



Der weitere Abstieg vom Bocche-See folgt nun dem vom See abgehenden Bach entlang von Wiesen und Wäldern. Dabei stellt der Alpenwald ein wunderschönes und faszinierendes Biotop dar.


An der Malga Bocche endet der Abstieg und über die bequeme Forststraße Nr. 623 gelangen wir nach ungefähr 45 Minuten wieder zur Bergstation der Bellamonte 3.0.



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