In Predazzo waren wir schon im Skiurlaub zwei Jahre zuvor, sodass wir im letzten Sommer abermals in das Val di Fiemme fuhren, diesmal aber zum Wandern. Die Entscheidung dazu fiel uns nicht schwer, da die Region schon im Winter viel zu bieten hat und im Sommer ein regelrechtes Wanderparadies ist.
Auch der Unterkunft, dem Hotel Ancora, blieben wir treu. Es ist ein kleines und familiäres Hotel, was alles zu bieten hat um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Am ersten Tag wollten wir erst einmal die Näherung Umgebung erkunden. Dazu bot sich eine leichte Wanderung entlang der Kaskaden im Osten der Stadt an. Dazu liefen wir entlang der Hauptstraße (Via Fiamme Gialle) in Richtung Süden und bogen dann auf die Via Lagorai ab und passierten den Sportplatz der Stadt. Von dieser Straße zweigt dann der Wanderweg Salita alla Cascata ab, welcher über saftgrüne Wiesen und schlussendlich in den Wald führt zu den Kaskaden eines Nebenflusses des Torrente Avisio, der durch Predazzo fließt.


Von den Kaskaden aus wollten wir eigentlich den Wanderweg nehmen der durch mehrere Brücken diese kreuzt und an den Berghängen entlang Richtung Ortsausgang führt. Doch die Brücken und der Wanderweg waren vollständig zerstört und durch umgefallene Bäume versperrt.


Einige kahle Berghänge waren uns schon bei der Ankunft in Predazzo aufgefallen, welchen man aber anfangs wenig Beachtung geschenkt hatte. Nun stand man aber direkt vor den Auswirkungen eines Unwetters der gesamten Alpenregion im Oktober und November 2018 und kam nicht weiter. In dieser Zeit wurde der Boden der Berghänge durch wochenlangen Starkregen aufgeweicht und dann in Kombination mit orkanartigen Windböen mit bis zu 200 km/h sind dann ganze Wälder der Berghänge entwurzelt wurden. Dies führte schon zu einer eingeschränkten Skisaison 2018/2019. Auch im Sommer des darauffolgenden Jahres waren die Aufräumarbeiten und die Wiederaufforstung der Berghänge noch nicht angeschlossen, sodass auch viele Wanderwege und Bergaufstiege vom Tal aus noch gesperrt waren.

Aus diesem Grund entschieden wir uns dann den offenen entgegengesetzten Wanderweg (Strada forestale Tof Strent) entlang des Berghanges des Malgolas zu nehmen, von welchen man gute Ausblicke auf Predazzo bekommt.

Geplant war dabei auf Höhe von Val Verde den Wanderweg hinab in das Tal zunehmen und entlang der Val Venezia nach Predazzi zurück zukehren. Aber auch hier machten uns die Auswirkungen des Unwetters leider einen Strich durch die Rechnung. Alle Möglichkeiten auf den Wanderweg hinab in das Tal zunehmen waren durch Bäume oder steil abfallende Vorsprünge, welche das Wasser in den Boden gefressen hatte, versperrt.
Aus diesem Grund blieb uns dann nichts anders übrig als den gleichen Weg wieder zurück zu nehmen. Durch ein aufziehendes Gewitter mussten wir uns dann noch beeilen, rechtzeitig wieder zurück zu kommen um nicht im freien Gelände zwischen die Gewitterfronten zu geraten. Als es gerade anfing wie aus „Eimern“ zu regnen waren wir glücklicherweise wieder im Hotel zurück. Ein wunderschöner Sonnenuntergang beendete dann den Tag.


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