Nach unserer Roadtour am vorherigen Tag zum Ende der E10, wollte wir nun die restlichen Tage wandern. Dazu suchten wir uns kurzerhand interessante Gipfel zum Besteigen heraus, welche für uns auch im Winter möglich waren. Unser erstes Zeil bildete Tjeldbergtinden. Tjeldbergtinden ist ein beliebter Aussichtsberg, welcher im Sommer stark begangen aber im Winter kaum bestiegen wird. Auf dem Gipfel angekommen hat man einen wunderbaren Blick über den Südteil der Insel Austvagoy.

Die Anfahrt zum Tjeldbergtinden ist recht einfach über die E10 möglich. In Osan, das nächste Dorf nach Svolvaer, beginnt man zur dortigen Tankstelle und zum Kiwi-Supermarkt in die Straße Kongsvatnveien ab. Auf dem Parkplatz des Supermarktes kann man ganz gut sein Auto abstellen. Danach geht man die Straße Kongsvatnveie etwa 200 m entlang und passiert die Feuerwehr. Kurz danach zweigt die Straße Dalfaret links ab, welche dann bald von Asphalt zu Schotter wechselt und bis zum Funkmast führt, der über Osan drohnt. Diesen Schotterweg kann man bis zum Funkmasten folgen, da man dort schon einen guten Blick über die Küste bekommt.


Kurz bevor man nach dem Aufstieg auf dem Schotterweg ein Plateau erreicht zweigt ein kleiner Pfad ab, welcher zum Tjeldbergtinden führt. Markiert ist dieser Pfad durch einen größeren Findling. Wir hatten aber diesen Pfad verpasst und am Funktmasten einen Pfad vorgefunden, welcher Richtung Tjeldbergtinden führte. Wir hielten diesen Weg anfangs für den Richtigen, was sich aber am Ende als falsch herausstellen sollte. Der Weg wurde zusehends immer steiler und der Schnee immer tiefer, sodass wir bis über die Knie versanken. Stellenweise ging man 3 Schritte vorwärts und rutschte 2 Schritte zurück. Hier wären Spikes für die Schuhe deutlich von Vorteil gewesen, da wir am Ende den Bergkamm regelgerecht hochklettern mussten und immer mehr Eis dazu kam. Schlussendlich schafften wir den Aufstieg und machen danach mehr oder weniger geschafft.
Nach 100m entlang des Bergkammes sahen wir dann auch den eigentlichen Weg, welcher hinaufführte. Ein kleiner weiterer Aufstieg etwa 50 Höhenmeter über einige vereiste Steine führte uns dann hinauf zum Gipfel.


Auf dem Gipfel angekommen hatte man einen atemberaubenden Blick auf Svoalvaer, das norwegische Festland sowie Kabelvag mit dem Berg Vagakallen. Dieser Ausblick entschädigte die ganzen Strapazen vom falschen Weg am Anfang.
Der Abstieg wurde dafür umso abenteuerlustiger. Der Pfad war gut mit Schnee und Eis bedeckt, sodass der Abstieg eher einer Schlittenfahrt ähnelte, was dankend angenommen wurde, den fehlenden Spikes zu Dank.
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